Was ist Mediation

Mediation

Was ist Mediation? ist eine standardisierte Form der Konfliktlösung. Sie funktioniert oft selbst dann noch, wenn die Betroffenen Personen untereinander nicht mehr sprechen.

Mediation immer dann sinnvoll, wenn die Konfliktparteien eine Lösung finden wollen, die die streitenden Betroffenen (Medianten) selbst entwickeln. So können sie sich auch noch nach der Lösungsfindung respektvoll in die Augen schauen.

Gerichtsentscheidungen sind diesbezüglich oft anders: Ein Richter entscheidet, aber weiß gar nicht, ob seine Entscheidung für die streitenden Parteien überhaupt so gut ist.

Anlässe gibt es viele: Paare, Mitarbeiter, Unternehmensnachfolger, Geschäftspartner… Immer dann, wenn die Streitenden auch zukünftig miteinander zu tun haben wollen/müssen oder aber einfach eine schnelle Beilegung der Meinungsverschiedenheiten wünschen.

Wann wird Mediation eingesetzt?

Eine Mediation kann in allen Lebensbereichen erfolgreich eingesetzt werden: Nachbarstreitigkeiten, Probleme am Arbeitsplatz, Konflikte in der Schule, Erbauseinandersetzung, Unternehmensnachfolge, Scheidung, Organisation in der Verwaltung  u.v.a.m.

Der Hauptnutzen der Mediation liegt darin, dass die Parteien eine maßgeschneiderte Lösung zur dauerhaften Beilegung ihres Streites finden und mit Hilfe des Mediators selbständig Lösungen für die Zukunft gestalten.

Konflikte

sind ein unvermeidbarer Teil menschlichen Zusammenlebens. Sie können positive Kräfte freisetzen oder auch Menschen ruinieren. Gerichtsprozesse gehören fraglos zu den potenziell ruinösen Konfliktveranstaltungen. Jeder hat schon von mehrjährigen Prozessen „durch alle Instanzen“ gehört und von den immensen Summen, die diese Verfahren verschlungen haben.

Mediation hilft, Lösungen durch die Betroffenen selbst zu finden – eine oft wahrlich angenehmere Alternative zum Gerichtsurteil.

Ziel der Mediation

der Mediation ist es, beide Betroffene (Medianten) zu Gewinnern zu machen und einen fairen Umgang auch in der Zukunft zu sichern. Oft kann eine Lösung gefunden werden, die für beide Medianten gut ist. Nur ist sie zunächst einfach nur nicht sichtbar.

Kleines Beispiel für Mediation:

Eine Frau hat zwei Töchter. Beide beanspruchen die einzige Orange im Haus für sich.
Die „gerechte“ Lösung liegt auf der Hand: Jede Tochter bekommt eine halbe Orange. Das wäre das Ergebnis eines gerichtlichen Verfahrens (Kompromiss).

In der Mediation nach den Bedürfnissen gefragt antwortet die erste Tochter, dass sie die Orange benötigt, um Saft herzustellen, die zweite Tochter, dass sie die Schale für einen Kuchen braucht!

Statt beiden nun die Hälfte zu geben (so würde eventuell ein Richter entscheiden, der versucht, selbst eine gerechte Lösung zu suchen), bekommt die eine Tochter die Schale der gesamten Orange und die andere Tochter das gesamte Fruchtinnere.

Durch die bedürfnisorientierte Lösung verdoppelt sich nur für jede der Töchter der „gerechte“ Anteil an der Orange: Es gibt keine Verlierer, im Optimalfall nur Gewinner.

Mediationablauf

Eine Mediation lässt sich in fünf Schritte einteilen, wobei jederzeit zu vorherigen Stufen zurückgekehrt werden kann (zum Beispiel, um dort festgelegte Inhalte zu verändern)

Zunächst wird der Auftrag an den Mediator geklärt und eine Vereinbarung zwischen den Parteien und dem Mediator über die Mediation getroffen.

Die Parteien legen anschließend Themen fest, die verhandelt werden sollen.Auf dieser Grundlage werden die Bedürfnisse ermittelt und die vorhandenen Ressourcen festgestellt.
Mit diesen Ergebnissen erarbeiten die Medianten (Sich-Streitenden) unter der Moderation des Mediators für sich passende Lösungen aus.
Nach der Festlegung (bzw. einer eventuellen erfolgreichen Testphase) wird eine verbindliche Vereinbarung geschlossen, in der sich beide Parteien schriftlich verpflichten, die selbständig ausgearbeiteten Lösungen für die Zukunft zu respektieren.

In der ersten Sitzung geht es hauptsächlich darum, den Mediationsablauf durchzusprechen, den Auftrag abzuklären und eine Mediationsvereinbarung (die schriftlich von beiden Partien unterschrieben wird) zu erstellen. Eine Mediation macht nur Sinn, wenn beide Medianten freiwillig zur Mediation gehen.

Alle Parteien können sich jederzeit bei Beratern (Rechtsanwalt, Steuerberater, Freunde, Familie) Rat einholen. Bedingung ist dabei nur, dass alle für die Mediation wichtigen Informationen während der vertraulichen Mediationssitzungen offengelegt werden und für die Zeit der Mediation von eventuellen Gerichtsverfahren Abstand genommen wird.